Sei ein ganzer Kerl

Von Jessica Sanders und Robbie Cathro, 2020

Es gibt häufig ganz genaue Erwartungen, wie ein Junge zu sein hat. Stark und mutig, laut, selbstbewusst und sportlich. Das kann Kinder unter Druck setzen. Dieses Buch ermutigt Jungs, alle ihre Talente zu entdecken und auch Eigenschaften zuzulassen, die als vermeintlich schwach und unmännlich gelten. Eben ein ganzer Kerl zu sein. Es geht auch darum, wie man ein guter Freund sein kann und wie schön es ist, sich um andere, aber auch um sich selbst zu kümmern.

Unsere sexualpädagogische Einschätzung:

Geschlechtervorstellungen unserer Gesellschaft schaden nicht nur Frauen und weiblich gelesenen Personen. Auch der Anspruch, stark, laut und erfolgreich zu sein und keine Gefühle zuzulassen, sogenannte toxische Männlichkeit, belastet Jungs, Männer und männlich gelesene Personen. In diesem Buch werden Kinder dazu eingeladen, zu lernen, sich um sich selbst zu kümmern, Gefühle zuzulassen und darüber zu sprechen. Es geht darum, die Gemeinschaft zu feiern, statt immer der Beste sein zu müssen. Eltern, Bezugspersonen und pädagogische Fachkräfte können dieses Buch vorlesen oder zum eigenständigen Lesen anbieten. Viele Seiten lassen sich auch sehr gut in eine Unterrichtsstunde oder als Impuls bei der Nachmittagsbetreuung einbauen. An manchen Stellen fanden wir das Buch etwas zu pädagogisch, was Kinder langweilig finden könnten. Das Buch ist sowohl eine Ermutigung an Jungs, die wegen ihrer vermeintlichen Unmännlichkeit geärgert werden, als auch eine Einladung für alle Kinder, ihre Talente zu entdecken. In dem Buch geht es darum, Gefühle zuzulassen, sie zu verstehen und darüber zu reden. Neben Vorschlägen, wie man seinen Gefühlen Raum geben kann, gibt es auch Hilfenummern und Adressen für den deutschsprachigen Raum, an die Kinder sich wenden können.

Altersempfehlung:

Altersempfehlung: Wir empfehlen das Buch für Kinder im Grundschulalter.